Svjatoslav Richter plays Schumann & Brahms; Schumann: Klavierkonzert op. 54 + Introduktion & Allegro appassionato op. 92 für Klavier & Orchester + Abegg-Variationen op. 1 + Papillons op. 2 + Toccata op. 7 + Fantasiestücke op. 12 + Symphonische Etüden op. 13 + Fantasie op. 17 (in zwei Einspielungen) + Humoreske op. 20 + 4 Noveletten op. 21 + Klaviersonate Nr. 2 + Faschingsschwank aus Wien op. 26; 4 Fugen op. 72 + Marsch g-moll op. 76 Nr. 2 + Waldszenen op. 82 + Bunte Blätter op. 99 + Dichterliebe op. 48 + Liederkreise op. 24 & 29 (Auszüge) + Myrthen op. 25 (Auszüge); Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 + Klaviersonate Nr. 2 + Cellosonaten Nr. 1 & 2 + Klavierquintett op. 34; Reger: Klavierquintett Nr. 2 c-moll op. 64; Svjatoslav Richter, Mstislav Rostropovich, Nina Dorliac, Borodin Quartet, Moscow Radio Orchestra, Warsaw Philharmonic Orchestra, Boston Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Alexander Gauk, Stanislaw Wislocki, Witold Rowicki, Erich Leinsdorf, Charles Munch; 12 CDs Profil PH17067; Aufnahmen 1948-1964, Veröffentlichung 02/2018 - Rezension von Alain Steffen
Svjatoslav Richter als Schumann und Brahms-Interpret: Diese 12 CD- Box verspricht viel, hält aber in Sachen Klangqualität leider allzu wenig. Von Profil sind wir historische Aufnahmen in guter Qualität gewohnt. Hier aber konnte das vorwiegend schlechte russische Material kaum auf akzeptables Niveau gebracht werden. Immerhin hört der Richter-Interessierte hochinteressante interpretatorische Ansätze, bei Live-Konzerten sind Fehlgriffe und schlecht gestimmte Klaviere inbegriffen. Diese Box beinhaltet aber auch Richters beste Aufnahme des Schumann-Konzerts mit dem ‘Warsaw Philharmonic Orchestra’ unter Witold Rowicki sowie die ebenfalls beste Einspielung des Klavierkonzerts Nr. 2 von Johannes Brahms mit dem ‘Chicago Symphony Orchestra’ unter Erich Leinsdorf.
Trotz der mangelhaften Klangtechnik erleben wir Svjatoslav Richter durchgehend als einen wichtigen Vertreter der russischen Schule, der schon in den späten Vierziger und Fünfzigerjahren die modernen Interpretationsansätze der Gegenwart bei Schumann und Brahms vorwegnimmt. Für Sammler ist die Box unentbehrlich.
Despite an often unpleasant sound quality of the recordings, this box is an essential collector’s piece and shows Richter as a visionary performer of Brahms and Schumann.
