Weil seine Mutter die Noten von Paul Hindemiths Sonate in D in Russland kaufen konnte, kam Roman Mints als erstes mit dieser Musik in Kontakt. Als damals Dreizehnjähriger eröffnete sie sich ihm noch nicht. Erst mit zwanzig, im Studium, kam die Erleuchtung, und seitdem begleitet ihn und den Pianisten Alexander Kobrin die Musik von Hindemith auf dem Podium und jetzt auf Tonträger.
Hindemith hat die frühen Sonaten noch mit romantischem Hintergrund komponiert, aber er entwickelte sich dann schnell zum Bürgerschreck. Dazu gehört auch insbesondere der letzte Satz der hier auch gezeigten Sonate für Viola d’amore, der eine Zwölftonreihe andeutet. Weniger bekannt ist, dass Hindemith zunächst als Geiger, sogar als Konzertmeister an der Oper in Frankfurt, reüssierte. Erst später wechselte er ebenso gekonnt zur Bratsche.
Man merkt den Interpreten ihre lange und enge Verbundenheit sowohl miteinander als auch mit dieser Musik ab dem ersten Ton an. Anders als man es bei Hindemith vielleicht erwarten würde, spielen sie mit Mut zum schönen und klangvollen Ton. So schaffen sie ein durchaus als farbintensiv zu kennzeichnendes Panorama aus sieben Werken, das dem Ohr schmeichelt, auch wenn Hindemith sich mit seinen Schöpfungen durchaus nicht anbiedern wollte. Blindes Vertrauen und ein gleichgerichtetes Verständnis der Musik ermöglichen eine prall gefüllte Scheibe, um sich mit Hindemith anzufreunden.