Teo Gheorghiu greift das romantische Topos des Wanderers auf und sein Label packt es in den kommerziell griffigeren Titel ‘Excursions’. Mehr Zugeständnisse an den Zeitgeist lässt der kanadisch-schweizerische Pianist mit rumänischen Wurzeln nicht zu. Obwohl erst 23 Jahre jung, ist Gheorghiu schon der musikalischen Pubertät entwachsen. Kein Stürmen und Drängen, kein rastloses Wandern ist in seinen Interpretationen zu verspüren. Er ist der introvertierte, der sehnsüchtige Wanderer mit griffigem, romantischem Klang. In Schuberts Impromptus spürt Gheorghiu Stimmungen nach. Die Musik ist mehr Reflektion als Ausdruck.
Romantische Schwärmereien in der ‘Vallée d’Obermann’ verströmt seine Lektüre von Liszts ‘Années de Pèlerinage’. Am Ende des Programms steht eine klare, erfrischende Darbietung von Liszts Orchesterfassung der Schubertschen ‘Wandererfantaisie’. Der Tastenlöwe Liszt wollte daraus kein Virtuosenstück machen, und Teo Gheorghiu geht der Versuchung, auf dem Flügel Paradstücke zu vollführen, mit viel Einfühlungsvermögen aus dem Wege.
More reflective than dramatic, Teo Gheorghiu’s playing has evident romantic qualities.
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