Die drei eingespielten Klarinettenkonzerte aus dem frühen 19. Jahrhundert sind zwei außerordentlichen Klarinettisten der Zeit zu verdanken. Bei Weber war dies der Kontakt zu Heinrich Joseph Baermann, bei Crusell die Personalunion zwischen Komponist und Solist. Während Carl Maria von Weber allgemein, auch wegen seiner Opern, ein bekannter Name ist, mögen der des Polen Karol Kurpinski und der des Schwede Bernhard Henrik Crusell nicht jedem geläufig sein.Während das Konzert Weber souveräne Verarbeitung und sprühende Spiellust aufweist, erklingt das von Crusell eher klassisch. Kurpinski, von dessen Konzert nur der Kopfsatz erhalten ist, legt großen Wert auf eine ausgefeilte thematische Verarbeitung.
Sharon Kam hat nach einer Sammlung mit Kammermusik nun diese drei Konzerte mit der ihrem Stil eigenen Virtuosität eingespielt. Vom unhörbaren Ein- oder Ausstieg über perlende Kaskaden bis hin zu beseelt warmem Ton zeigt sie die gesamte Palette der Ausdrucksmöglichkeiten dieses Instruments mit einer solchen Spiellaune und technischen Leichtigkeit, dass es eine reine Freude ist. Das von ihrem Mann Gregor Bühl geleitete Symphonie Orchester des ORF in Wien liefert dazu den nicht weniger belebten Ensembleklang, der dieses Fest der Klarinettenmusik begleitet.