Es gibt viel zu bewundern in diesem Programm der ungarischen Sopranistin Emöke Barrath. Da ist erst einmal die gelebte Emotion, aber zu nennen sind auch die oft herzhafte Virtuosität, die exquisite Leichtigkeit, sowie die stupende Vokalführung, die aber nie rein technisch wirkt, sondern immer zu anrührenden Interpretationen führt. Und wenn die Mezza voce warm und angenehm farbig klingt, so bleibt der Silberklang der hohen Lage bei etwas mehr Volumen erstaunlich monochrom, leicht rau und scharf, sogar etwas säuerlich. Da wünschte man sich mehr Wärme, mehr Rundung. Und so ist diese CD denn auch vom Gesangstechnischen und Interpretativen her sicherlich untadelig, und wenn sie mir persönlich am Ende trotz vieler schöner Momente nicht wirklich gefallen will, ist das wohl auf ein Timbre zurückzuführen, das mir einfach zu rosa ist…
Voglio Cantar; Arien und Instrumentalstücke von Barbara Strozzi, Antonio Cesti, Francesco Cavalli, Tarquinio Merula, Francesco Cavalli, Biagio Marini; Emöke Barath, Sopran, Il Pomo d'Oro, Francesco Corti; 1 CD Erato 19029563221; Aufnahme 06/2018, Veröffentlichung 18/01/2019 (80') – Rezension von Remy Franck