Im Zuge der Wiederentdeckung der Musik Anton Rubinsteins (1829-1894) veröffentlicht Hyperion zwei Klavierquartette, wovon jenes in F-Dur eine Bearbeitung des Quintetts für Klavier und Bläser ist und hier zum erstenmal in der Streicherfassung aufgenommen wurde. Das Werk ist dem Musikkritiker Berthold Damcke gewidmet, der gegen Ende der 1850er Jahre für Rubinstein Partei ergriff, als der Kritiker Alexander Serow ihn wegen seines zu wenig nationalistischen Stils attackierte. Leslie Howard und seine drei Streicher bringen das Aufgewühlte und das Lyrische der Musik recht gut zum Ausdruck, bleiben aber im Finalsatz dem ‘Appassionato’ einiges schuldig. Zudem hat man den Eindruck, als spiele der Pianist für sich und kümmere sich wenig um die Streicher. Das mag aber auch auf eine etwas unglückliche Balance in der Aufnahme zurückzuführen sein.
Im C-Dur Quartett – dies ist auch eine Ersteinspielung – ist mehr gestalterische Inspiration vorhanden, und die melodisch und rhythmisch interessanten Sätze Nr. 2 und 4 (Allegro vivace und Allegro non troppo ma con fuoco) haben viel dramatische Kraft.
While Rubinstein’s Piano Quartet op. 55bis lacks some rhetoric power, Leslie Howard and his three string partners have much more to say in the opus 66: here the listener finds a lot of dramatic force.