Anton Rubinstein: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4; Schaghajegh Nosrati, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Robert Farkas; 1 CD cpo 555352-2; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 02/2021 (71'51) – Rezension von Remy Franck
Der Pianist Anton Rubinstein (1829-1894) hinterließ mehrere wichtige Werke, darunter das 4. Klavierkonzert, eine fantasievolle, originelle, wenn auch ungleichmäßig gute Komposition mit bezaubernden Melodien, die einst von Ignaz Paderewski und Sergei Rachmaninov gespielt wurde. Schaghajegh Nosrati und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin liefern davon eine sehr feine und farbige Interpretation ohne überflüssige Virtuosität, wodurch die Schönheit des Werkes durch die Aufrichtigkeit und Einfachheit der Musik offenbart wird. Ganz besonders gefällt das sensible und gefühlvolle Spiel der Solistin.
Auch das zweite Konzert ist hier in einer schönen und gepflegten Interpretation zu hören. Vor allem die inspirierte Pianistin kann die vielen Passagen, die besonderer Fürsprache bedürfen, mit passender Wärme liebevoll pflegen. Dem Dirigenten Robert Farkas gelingt es nicht immer, das Orchester auf ein ähnlich inspiriertes Niveau zu bringen, was aber auch durch Rubinsteins manchmal unbeholfene Schreibweise zu erklären ist.
Pianist Anton Rubinstein (1829-1894) left several important works, including the 4th Piano Concerto, an imaginative, original, yet uneven composition with enchanting melodies, once played by Ignaz Paderewski and Sergei Rachmaninov. Schaghajegh Nosrati and the Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin deliver a very fine and colorful interpretation of it without superfluous virtuosity, revealing the beauty of the work through the sincerity and simplicity of the music. The sensitive and soulful playing of the soloist is particularly pleasing.
The second concerto is also heard here in a beautiful and fine interpretation. The inspired pianist, in particular, is able to lovingly nurture the many passages in need of special intervention with fitting warmth. Conductor Robert Farkas does not always succeed in bringing the orchestra to a similarly inspired level, but this can be explained by Rubinstein’s sometimes awkward writing.