Anlässlich der von Radio Romania Muzical in Bukarest und Brazov organisierten Generalversammlung der International Classical Music Awards (ICMA) fanden auch drei Konzerte statt, an denen die ICMA-Jurymitglieder teilnahmen.
Das erste Konzert begann mit einer ebenso kraftvoll-leidenschaftlichen wie emotionalen Wiedergabe des Konzerts c-Moll für Violoncello und Orchester des polnisch-jüdischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg mit der George Enescu Philharmonie unter Christoph König und dem brillanten italienischen Cellisten Enrico Dindo im Rumänischen Athenäum in Bukarest.
Im zweiten Teil wurde das Requiem KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart aufgeführt. Unter Christoph Königs Leitung kam es mit dem Philharmonischen Orchester und Chor George Enescu zu einer energetischen, hoch virtuosen Aufführung.
Beim zweiten Konzert im Auditorium des Rumänischen Rundfunks sang die Sopranistin Cristina Pasaroiu mit dem Nationalen Rundfunkorchester und dem Akademischen Rundfunkchor unter der Leitung von David Crescenzi.
Auf dem Programm der Gala standen die Ouvertüre zur Operette Crai Nou von Ciprian Porumbescu, aber auch Ausschnitte aus Opern wie Norma von Vincenzo Bellini, Madama Butterfly von Giacomo Puccini, La Gioconda von Amilcare Ponchielli oder Faust von Charles Gounod.
Die junge Sängerin Cristina Pasaroiu beeindruckte mit einer starken und gut geführten Stimme, die ganz besonders in der Höhe von bestechendem Glanz war. Das Orchester des Rumänischen Rundfunks zeigte in allen Stücken sein hohes Niveau mit einem äußerst geschmeidigen, homogenen und sehr präzisen Spiel unter der ebenfalls sehr klaren Leitung des auswendig dirigierenden David Crescenzi, einem Dirigenten, der sein Handwerk versteht und es voll in den Dienst der Musik setzt.
Am dritten Abend erlebten die Jurymitglieder ein von ihrer Kollegin Cristina Comandasu moderiertes Kammermusikkonzert in der Sala Patria der Philharmonie von Brasov, organisiert in Zusammenarbeit mit Radio Romania Muzical.
Es war ein besonderes Konzert, bei dem die Künstler mit einem repräsentativen rumänischen Programm brillierten.
Zu Beginn spielten Razvan Popovici, Viola, und Ioan-Dragoș Dimitriu, Klavier, das Arioso & Allegro de Concert von Stan Golestan und das virtuose Konzertstück von Enescu.
Danach spielten die Geigerin Iuliana Münch und der Komponist und Pianist André Parfenov dessen Pensée à Ravel sowie Parfenovs hoch virtuose Bearbeitung des Mephisto Walzers von Franz Liszt.
Der Höhepunkt des Abends war die Interpretation von George Enescus dritter Violinsonate, ‘Dans le caractère populaire roumain’ (im rumänischen Volksstil), eine Kammermusikkomposition aus dem Jahr 1926 durch Alexandru Tomescu und Eduard Kunz. Gleich im ersten der drei Sätze, Moderato malinconico, wurde die Spannung mit kontrastierenden Themengruppen sehr groß, und die beiden Musiker fesselten das Publikum mit einer sehr stimmungsvollen Darbietung.
Im weiteren Verlauf kam der Kontrast zwischen Romantik und Moderne, zwischen Zigeunergeige und klassischer Technik in einer höchst intensiven und spannenden Interpretation voll zum Tragen. Das begeisterte Publikum erklatschte nicht weniger als drei Zugaben. Alexandru Tomescu bestätigte seinen Ruf als derzeit bester rumänischer Geiger und auch der Pianist Eduard Kunz zeigte mit seinem klaren, emphatischen und spannenden Spiel, welch großartiger Interpret er ist.
Die Konzerte wurden unterstützt vom Rotary Club Pipera, der Remember Enescu Foundation und dem Brasov Philharmonic.