Die Tulpenmanie war die erste, zudem recht gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte. Doch über dieses singuläre Ereignis hinaus zeigt sie, dass es Zeiten gab, in denen Adlige und auch andere, die es sich leisten konnten, ein großes Interesse an besonderen Pflanzen hatten und auch rege damit handelten bzw. in ihrem Bekanntenkreis um Unterstützung für die Bepflanzung ihres eigenen Gartens baten.
Ein solcher Pflanzenfreund war auch Georg Philipp Telemann. Und er spannte seinen Freundeskreis wie Georg Friedrich Händel und Carl Heinrich Graun ein, ihm gewünschte Blumen zukommen zu lassen.
Diese Konstellation hat das Ensemble Hesperi angeregt, Werke von Telemann, Händel sowie dem Bruder von Carl Heinrich, nämlich Johann Gottlieb Graun, einzuspielen. Dazu haben sie Stücke des Schotten James Oswald eingestreut, der das Pflanzeninteresse an Pflanzen in klingende Portraits ummünzte. Aus den kaum einmal zu hörenden vier Sammlungen erblühen Anemone, Hyacinthe und Tulpe.
Das in London ansässige Ensemble Hesperi mit den Instrumenten Blockflöte, Violine, sowie Cello und Cembalo für das Continuo beackert diese Liebhaberei mit Sinn für die Schönheit der musikalischen Gewächse und der Aufmerksamkeit, Nuancen der farblichen Gestaltung herauszuheben. So eröffnen sie ein blühendes Beet mitten im Winter wohl zu der Weihnachtszeit, das unterm Weihnachtsbaum erklingen kann.
The tulip mania was the first speculative bubble in economic history, and a well-documented one at that. But beyond this singular event, it shows that there were times when aristocrats and others who could afford it had a great interest in special plants and also traded them actively or asked their acquaintances for support in planting their own gardens. Georg Philipp Telemann was one such plant lover. And he enlisted his circle of friends, such as Georg Friedrich Händel and Carl Heinrich Graun, to send him the flowers he wanted.
This constellation inspired the Ensemble Hesperi to record works by Telemann, Handel and Carl Heinrich’s brother, Johann Gottlieb Graun. In addition, they have interspersed pieces by the Scotsman James Oswald, who transformed the interest in plants into sonorous portraits. Anemone, hyacinth and tulip blossom from the hardly ever heard four collections.
The London-based ensemble Hesperi with the instruments recorder, violin as well as cello and harpsichord for the continuo cultivates this hobby with a sense for the beauty of the musical plants and the attention to highlighting nuances of color. In this way, they open up a flowering bed in the middle of winter, probably at Christmas time, which can be heard under the Christmas tree.