Das musikalische Portrait von Johann Georg Pisendel wird auf dieser CD mit drei Violinkonzerten, zwei Sonaten und einer Sinfonia gezeichnet. Hierbei wird die stilistische Vielfalt des Komponisten gezeigt, der mit vielen Musikern der Zeit befreundet war. So erinnert das kammermusikalisch besetzte Violinkonzert in B-Dur an Vivaldi, während die Sonate in c-Moll an Johann Sebastian Bach und seinen Sohn Wilhelm Friedemann denken lässt. Neben der Konzertmeisterin steht in dieser Aufnahme das Ensemble des Concerto Köln gleichberechtigt im Interesse, das sein Können beweisen darf. Bei den französischinspirierten Imitation des Caractères de la Danse besuchten die Musiker einen Kurs für Barocktanz und benutzten die damals in Frankreich übliche Bogenhaltung im Untergriff.
Mayumi Hirasaki hat diese Musik sozusagen aufgesogen und kann die Soli deswegen ebenso entspannt wie ausdrucksvoll präsentieren. Da wird jede Nuance gesucht und gefunden. Damit gestaltet sie eine ebenso lebendige wie stilsichere Übersicht über die Auswahl aus dem nicht eben reichhaltigen Werkkatalog. Und auch die stilistischen Differenzen zwischen den Werken treten deutlich zutage. Ihre natürliche Darstellung liefert ausgesprochen sensibel gesponnene Sololinien.
Vor allem in den Tanzcharakteren sowie in der Sinfonie kann das Concerto Köln dann in den Vordergrund treten und historisierende Spielweise wirkungsvoll auskosten. In den Jahren des Bestehens hat sich bei diesen Musikern die Neugier und Aufmerksamkeit erhalten, so dass sie sich ganz der Interpretation widmen können und dabei den natürlichen Ausdruck beibehalten, der die Musik so intensiv wirken lässt. Die hier auch sehr gefragten Bläser liefern äußerst schöne saubere Intonation und Geschmeidigkeit.
Die Aufnahme ist akustisch etwas weiträumig und deswegen nicht kristallin geworden, was aber dem Ergebnis nicht wirklich einen Abbruch tut. In der abschließenden Sonate wird dieser angedeutet weichere Klang zum Vorteil, da das Resultat ein angenehmes und nicht so sprödes Erlebnis gibt, wie man es sonst gelegentlich hören muss.
On this CD the musical portrait of Johann Georg Pisendel is drawn with three violin concertos, two sonatas and a sinfonia. Here the stylistic diversity of the composer is shown, who was friends with many musicians of the time. For example, the Violin Concerto in B-flat major, scored for chamber music, is reminiscent of Vivaldi, while the sonata in C minor brings to mind Johann Sebastian Bach and his son Wilhelm Friedemann. In addition to the concertmaster, the ensemble of Concerto Köln is given equal interest in this recording, and is allowed to demonstrate its skills. In the French-inspired Imitation des Caractères de la Danse, the musicians attended a course in baroque dance and used the underhand bowing posture common in France at the time.
Mayumi Hirasaki has absorbed this music, so to speak, and can therefore present the solos as relaxed as they are expressive. Every nuance is sought and found. Thus she creates a lively as well as stylistically confident overview of the selection from the not exactly rich catalog of works. And the stylistic differences between the works also emerge clearly. Her natural performance delivers distinctly sensitively spun solo lines.
Especially in the dance characters as well as in the symphony, Concerto Köln can then come to the fore and effectively savor historicizing playing. In the years of existence, these musicians have retained their curiosity and attentiveness, so that they can devote themselves meticulously to interpretation while maintaining the natural expression that makes the music seem so intense. The winds, also much in demand here, provide extremely nice clean intonation and suppleness.
The recording is acoustically a bit spacious and because of that not crystalline, but that doesn’t really detract from the result. In the concluding sonata, this implied softer sound becomes an advantage, as the result gives a pleasant experience that is not as brittle as one sometimes has to hear.