Das russische Musikleben ist zurzeit von vielen Konflikten geplagt. Neben den internen Streitigkeiten am Bolschoi, die coram publico ausgetragen werden und auf ein schwerwiegendes Malaise in der Führung des Moskauer Opernhauses hindeuten, werden einzelne Institutionen, darunter auch mindestens drei staatlich subventionierte Orchester in finanzielle Bedrängnis gebracht, weil das Kulturministerium die Subventionen nicht überweist (Siehe hier).
Nun sind durch einen Beitrag in der Zeitung Iswestija ebenfalls Probleme im Zusammenhang mit den geplanten Feierlichkeiten und Publikationen zu Pjotr Tchaikovskys 175. Geburtstag im Jahre 2015 bekannt geworden. Putin hat das Jahr 2015 offiziell zum Tchaikovsky-Jahr erklärt, aber die Vorbereitungen sollen angeblich durch fehlende Subventionen stark verlangsamt worden sein. Vor allem die geplante Veröffentlichung einer kritischen Ausgabe aller Partituren des Komponisten sei stark gefährdet, dies umso mehr als Kultur-Vizeminister die Notwendigkeit des ganzen Projekts in Frage stellt. Grigory Ivlieva soll, Iswestija zufolge, gesagt haben: « Welches Bedürfnis gibt es für Tchaikovsky?’