Das Salzburger Festspielkuratorium (Kunst- und Finanzministerium, Salzburger Landeshauptmann, Bürgermeister und Fremdenverkehr) hat in die Intendantensuche überraschend ein Personalberatungsbüro eingeschaltet. Das berichtet die österreichische Zeitschrift ‘News’ in ihrer morgen erscheinenden Ausgabe. Das Personalberatungsbüro soll die Bewerbungen sortieren, nach gewissen Kriterien analysieren und eine Art Ranking aufstellen, wer für das Hearing geeignet ist.
Das Vorgehen, eine der wichtigsten Personalien komplett im außerkünstlerischen Kreis zu entscheiden, erregt den Zorn von Philharmoniker-Chef Clemens Hellsberg. « Der teilweise lemurenhaft geführte Versuch, weiterhin Machtpolitik als Selbstzweck zu betreiben, ist für mich abstoßend », sagt er im News-Interview. Die Idee, Headhunter einzuschalten hielte er « für ein Armutszeugnis. An erster Stelle sollte nämlich, pardon!, die Kunst stehen. Wenn man den Fremdenverkehr dazuzählt, kommen 13 Millionen des Budgets von der öffentlichen Hand, also gerade ein Fünftel. Aber die Besetzung des Direktoriums wird zu 100 Prozent von der Politik
bestimmt. Da sehe ich einfach ein Missverhältnis. » Und: « Wenn gewünscht wird, dass die Wiener Philharmoniker weiterhin das künstlerische Zentrum der Festspiele bleiben, dann muss die Politik uns als jenen treuen Partner sehen, der wir Salzburg sind, und dann für eine Intendanz sorgen, mit der wir eine vertrauensvolle und kreative Partnerschaft eingehen können. »
Und vom Favoriten für den Intendantenposten, Markus Hinterhäuser, sagt Hellsberg: « Hinterhäuser hat 2011 als interimistischerIntendant überzeugende Fakten gesetzt, seine jahrelange Tätigkeit als Konzertchef weist ihn als vorzüglichen Mann aus, bei dem sich immer alles um die Kunst gedreht hat. »