Es ist vor allem der ungewohnt samtige Klang und das auf Homogenität hinstrebende Musizieren, die diese Aufnahme der Opus 18-Quartette hörenswert machen. Dabei soll Homogenität nicht als ein rein einheitliches Musizieren verstanden werden, sondern vielmehr als eine Haltung, die alle Gefühlschattierungen betrifft und sie mit größter Plastizität und Dynamik in Szene setzt.
Das hervorragende Spiel des ‘Cypress String Quartet’ fügt sich nahtlos in ein überzeugendes Beethovenbild ein, das an Geschlossenheit kaum zu überbieten ist. Doch manchmal fehlt einem schon etwas diese Raue, Unberechenbare von Beethovens Musik, das (nicht nur) seine Streichquartette auszeichnet und somit vermisst man gerade durch diese Geschlossenheit manchmal Momente unerwarteter Spannung.
Trotzdem und gerade wegen ihres neuen Interpretationsansatzes sind die Aufnahmen des ‘Cypress String Quartet’ mehr als empfehlenswert und müssen heute zu den interessantesten und auch besten Aufnahmen dieser Quartette gerechnet werden.