Das Klavierwerk von Isaac Albeniz (1860-1909) ist besser bekannt als seine Lieder. Dabei hat er etwa drei Dutzend davon komponiert, einige davon sind unvollendet. Diese CD enthält die kompletten fertigen Lieder, 30 Stücke von unterschiedlicher Qualität. Da Albeniz viel gereist ist, in Paris, Leipzig, Brüssel und London gelebt hat, umfasst die Auswahl der Texte für seine Lieder spanische, französische, italienische und englische Poesie.
Und selbst die spanischen Lieder sind weit entfernt von allem, was man als typisch spanisch bezeichnen könnte. Dies ist definitiv kein Liedgut, wie es Spanien-Touristen mögen. Andererseits gehören Albeniz’ Lieder nicht zu den besten Kompositionen auf diesem Gebiet. Nur etwa die Hälfte von ihnen ist wirklich gut, den anderen fehlt es an Abwechslung und Substanz.
Das macht die Interpretationen nicht einfach. Natürlich können die Darbietungen von Adriana Gonzalez und Inaki Encina Oyon ein Repertoire, das nicht das beste ist, nicht retten. Aber in den Liedern, die mehr Charakter und Individualität haben, ist Gonzalez’ Gesang fesselnd, so dass dieser Teil des Programms ein echter Genuss ist.
Adriana Gonzalez ist eine gute Geschichtenerzählerin, und mit Hilfe von Oyons inspirierter Begleitung gelingt es ihr, interessante Erzählbögen zu spinnen. Ihre Stimme kann rein und süß sein und viel Sinnlichkeit erzeugen. Und wenn Albeniz mehr Leidenschaft und dramatischen Ausdruck verlangt, dann hat Gonzalez sowohl das Temperament als auch die stimmliche Kraft, um diese Forderung zu erfüllen.
Isaac Albeniz’s piano work is better known than his songs. Yet he has composed approximatively three dozen of them, some being unfinished. This CD contains the complete finished songs, 30 pieces of different quality. Since Albeniz had traveled a lot, lived in Paris, Leipzig, Brussels and London his choice of texts for his songs comprises Spanish, French, Italian and English poetry.
Ad even the Spanish songs are far from anything one might consider as typically Spanish. This is definitely not tourist stuff. On the other hand, Albeniz’s songs are not among the greatest compositions in this field. Only half of them are really good and the other lack in variety and substance.
This makes the interpretations not easy. Obviously the performances by Adriana Gonzalez and Inaki Encina Oyon cannot save a repertoire which is not the best one. But in the songs that have more character and individuality Gonzalez’ singing is spellbinding, so that part of the program is a real treat.
Adriana Gonzalez is a good storyteller, and with the help of Oyon’s inspired accompaniment she manages to spin narrative arcs with interest. Her voice can be pure and sweet, setting up much sensuality. And when Albeniz demands more passion and dramatic expression then Gonzalez has both the temperament and the vocal force to fulfil this request.