Indem er ein Programm zusammengestellt hat, das mehrheitlich langsame und traurige Stücke von Erik Satie enthält, die er sehr sensibel und mit viel Poesie spielt, scheint Giacomo Scinardo den Komponisten Lügen strafen zu wollen, der sich als Phonometrograph und seine Arbeiten als « reine Phonometrie » bezeichnet hatte.
Entsprechend begegnen wir hier nur einem ‘Teil’ des Komponisten. Der Phantast wird nur ein klein wenig gestreift, den Provokateur bekommen wir nicht zu hören, sehr wohl aber den Poeten, den Melancholiker, dessen Musik der sizilianische Pianist mit subtiler Zärtlichkeit spielt, sehr reflektiv, hin und wieder mit einem Hauch von Humor oder auch Spott, aber immer mit der Einfachheit, den die Musik verlangt, also ohne Schwärmerei, wie vom Komponisten gefordert, als « Musik ohne Sauerkraut »
Diese Einfachheit und Klarheit können leicht zu Monotonie führen, aber das ist hier definitiv nicht der Fall, weil Giacomo Scinardo mit feiner Agogik und Flexibilität, die Musik ‘am Laufen’ hält.