Nichts ist mehr so wie man es kennt. Manfred Honeck macht seinem Ruf als interventionistischer Dirigent einmal mehr Ehre. Mit einer Vielzahl an agogischen, dynamischen und farblichen Mitteln zwingt er uns, bekannte Melodien von Johann, Eduard und Josef Strauss neu zu hören und vieles zu entdecken, was man so nun wirklich nicht im Ohr hatte.
Mit Vollbremsungen und vehementem Durchstarten, mit ungewohnten Farbtupfern, stupenden Lautstärkeschwankungen und bedeutsamen Akzenten belebt Honeck die Musik auf die spannendste Art. Musikalisch ist dies also eine hoch interessante CD, die leider unter einem sehr dumpfen Klangbild leidet. Die Streicher klingen zwar vorne seitlich (wo auch die Flöte heraussticht) noch recht präsent, werden aber mittig nach hinten verhallt, wo das Blech klingt, als spiele es im Petersdom und das Schlagzeug, als stecke es in einem Fass. Ein Abspielen auf drei verschiedenen Anlagen sowie über zwei Kopfhörersysteme brachte uns zu dem übereinstimmenden Ergebnis: Grausam!
Wegen der Fehlleistung des Tongenieurs Georg Burdicek bekommt diese CD bei uns eine schlechte Note!
Though Manfred Honeck’s conducting is highly appreciated, the bad sound quality of this CD is really distressing.
* Der von uns in der Rezension zitierte Tonmeister Georg Burdicek hat uns wissen lassen, dass er nicht für den Sound dieser CD verantwortlich zeichnet. Er ist zwar für die Aufnahme verantwortlich, die gesamte Postproduktion der CD wurde auf Wunsch und in Abstimmung mit dem Dirigenten durch den Aufnahmeleiter durchgeführt. Leider sind die Angaben im Booklet diesbezüglich nicht eindeutig. Ergo richten wir unseren Vorwurf an den Aufnahmeleiter.