Der Fränkische Sommer 2021 findet nicht statt. Das melden bayerische Medien. Der Grund ist aber für einmal nicht die Pandemie, sondern es gab Probleme zwischen dem Bezirk Mittelfranken (einer Region in Bayern) und Intendant Julian Christoph Tölle. Der Bezirksausschuss des Bezirkstages Mittelfranken hat eine vorzeitige Aufhebung des Intendantenvertrags mit Tölle zum 30. Juni 2021 veranlasst. Ursprünglich wäre der Vertrag noch bis Ende September 2023 gelaufen.
Die Trennung erfolgt, so wurde mitgeteilt, da es Tölle « aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, seine Tätigkeit als Intendant in der Spielzeit 2021 wahrzunehmen. Zudem war es bereits in der Vergangenheit zu Differenzen bei der Zusammenarbeit auf persönlicher Ebene gekommen. »
Künstler und Klassikfreunde stehen nun vor einem Scherbenhaufen. Am 2. Juli wäre es losgegangen und von den rundum in der Region verteilten 50 Konzerten waren alle bis auf vier ausverkauft.
Der Fränkische Sommer wird seit dem Jahr 2000 vom Bezirk Mittelfranken getragen. Tölle war seit 2012 Intendant der Konzertreihe. Mit gut 6000 Besuchern und 25 Konzerten in 2019 ist der Fränkische Sommer eines der größten Musikfestivals seiner Art in Bayern.
Nun stellen sich aber immer noch Fragen. Warum muss ein Festival abgesagt werden, wenn es Probleme mit dem Intendanten gibt? Gibt es denn da keine Struktur, um einen solchen Ausfall aufzufangen? Und was geschieht mit den Künstlern? Die Besucher erhalten eine Rückerstattung der gekauften Eintrittskarten. Werden die Verträge der Künstler auch jetzt noch honoriert? Wer ist letztlich verantwortlich für diesen Schlamassel?