Misterioso und mit einem ständig im Schweben gehaltenen Musizieren: die beiden ersten Sätze der Dritten Symphonie von Camille Saint-Saëns dirigiert Kazuki Yamada spannungsvoll und mit einem perfekten Gefühl für Tempo und Klang. Es sind dieses Mezza Voce-Formulieren und die perfekte Balance, die die Musik so prickelnd eloquent und sinnlich werden lassen. Selbst in den stärker instrumentierten Passagen bleibt die Musik schlank und elegant.
Das Poco Adagio entfaltet sich völlig natürlich, hinreißend geschmeidig und mit einer atemberaubenden Sensualität. Schlank und mit einem unwiderstehlichen Elan eilt der 3. Satz dahin, quasi schwerelos das majestätische Finale vorbereitend, das in dieser auch tontechnisch vorbildlich eingefangenen Interpretation nie schwer oder bombastisch wird.
Das zwischen 1934 und 1938 von Francis Poulenc im Auftrag der Prinzessin de Polignac komponierte Konzert für Orgel, Streicher und Pauken wurde maßgeblich durch Poulencs Pilgerfahrt zur Schwarzen Madonna von Rocamadour und seinem dabei erneuerten christlichen Glauben geprägt. Der Orgelpart ist sehr anspruchsvoll und wird in dieser Aufnahme von Christopher Jacobson mit viel Raffinement gespielt. Die Komposition zeigt einerseits Poulencs Hang zu verspielter Musik, enthält aber auch hymnische sowie sehr introspektive Passagen.
Widors Toccata aus der 5. Orgelsymphonie bildet den Abschluss dieses Programms, welches alle Interpreten und insbesondere das Orchestre de la Suisse Romande auf sehr hohem Niveau zeigt.