Als ich mir dieses Video zunächst einmal mit Bild anschaute, war ich eher enttäuscht von dem Ganzen, vom Bild wie auch von der Musik. Ich legte dann den Film zwei Wochen lang beiseite und hörte mir die Aufnahmen dann ohne Bild an. Die Konzentration auf die Musik war zumindest streckenweise nützlich. Im ‘Feuervogel’ gibt es wunderbar flirrende Farben und die Transparenz des Orchesters bringt faszinierende Klänge zutage. Aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Tanz des Königs Kastschei doch erheblich an Spannung mangelt. Auch die Berceuse und das Finale sind erschreckend spannungs- und ausdrucksarm, eigentlich langweilig. Und so geht’s auch im ‘Sacre du Printemps’ weiter: etliche schöne Momente mit den Bläsern, vor allem im Holz, insgesamt dünne Violinen und ein bestenfalls routiniertes, weitgehend spannungsarmes Dirigat von Paavo Järvi: die Liebe zum Detail kann manchmal eben fatale Folgen haben. Diese Version, technisch auf recht hohem Niveau, kann mit den Referenzaufnahmen dieser Komposition bei weitem nicht mithalten. Von hohem Niveau, von einer durchgehenden Linie, von Stimmungen und Sensualität kann dann freilich in Debussys ‘Prélude à l’après-midi d’un faune’, gar keine Rede mehr sein. Schade, ich hatte mir von diesen Einspielungen mehr erwartet.
Un manque de tension, d’expression et de sensualité caractérise ces enregistrements décevants de Paavo Järvi.
Due to a notable lack of tension, expression and sensuality these performances cannot match by any means the best recordings made in the past.