Ludwig van Beethovens Diabelli-Variationen erfreuen sich, zumindest auf Tonträger, bei den Pianisten einer immer größeren Beliebtheit. Wenn es auch hochkarätige Künstler wie Arrau, Backhaus, Brendel und Gulda gab, die dieses Werk einspielten, so hört man es im Konzertsaal relativ selten. Grund genug für fast jede Plattenfirma, ihre eigenen Pianisten mit diesem Werk ins Rennen zu schicken. So ist es bei der polnischen Firma Dux die koreanische Pianistin Won-Sook Hur, die sich den Diabelli-Variationen annimmt. Hurs Interpretation ist makellos, allerdings gelingt es der Pianistin nicht, sich vom Mainstream abzusetzen oder sich gegen die legendären Einspielungen wirklich zu behaupten. Alles ist korrekt und schön, spieltechnisch auf höchstem Niveau.
Die angehängte ‘Suite for Piano’ aus dem Jahre 2013 des südkoreanischen Komponisten Jeajoon Ryu (1970) ist ein interessantes Stück, das auf Elemente der Renaissance und des Barock zurückgreift und sie zeitgemäß verarbeitet. Won-Sook Hur erweist sich als eine feinfühlige Interpretin, die klare Linien zeichnet und der Suite zu größtmöglicher Transparenz verhilft.