Denes Varjon ist zweifellos ein guter Pianist, virtuos und manchmal regelrecht drängend in den schnellen Sätzen der Beethoven-Konzerte. So einiges mag er den Fortepianisten abgekuckt haben, und er differenziert auch die frühen Konzerte sehr gut von den späten, doch was seine Gesamtaufnahme wirklich auszeichnet, sind die langsamen Sätze. Hier erweist er sich als ein überaus sensibler Interpret, und manchmal hebt die Musik dann auch wirklich ab und schwebt in den Bereich purer Audio-Poesie.
Die Moll-Seite in den meistens in Dur komponierten Werken ist die Orchesterbegleitung durch ‘Concerto Budapest’, die über das Stadium des Akademischen nicht hinaus kommt. So eine verwelkte Begleitung habe ich in diesen Konzerten schon lange nicht mehr gehört. Sie stürzt das ganze Unternehmen in den Abgrund, da es gegenüber der starken Konkurrenz nicht bestehen kann.