Christian Elsner ist ein begnadeter und subtil phrasierender Lied-Interpret. Zusammen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Marek Janowski gestaltet er diese Schubert-Bearbeitungen von Max Reger und Anton Webern auf bemerkenswerte Art und Weise. Janowski hätte vielleicht etwas filigranere Klänge aus seinem Orchester herausholen können, aber Elsner setzt sich mühelos über das Orchester hinweg, ohne, dass sein einfühlsamer Gesang darunter leidet. So erlebt der Hörer diese Lieder* in einem ganz neuen Klanggewand, und man muss zugeben, dass die Bearbeitungen von Reger und Weber nicht nur ihre besonderen Reize haben, sondern Schuberts romantische Farben kräftig aufmischen und fit für das 20. Jahrhundert machen. Sicher hat auch hier Gustav Mahler Pate gestanden, aber das trübt den Hörgenuss dieses ‘modernen“ Schubert auf keine Weise. Und dank Elsners hervorragendem Gesang, der sich ganz in den Dienst der Schubert-Lieder stellt, hat man als Hörer eine tolle Alternative zu den originalen Klavier-Fassungen.
Christian Elsner’s sense of Schubert is very useful in these transcriptions by Webern and Reger. His splendid singing is perfectly melting in the orchestral sound which gives Schubert’s Lieder a new, modern look.
* – An die Musik D. 547; Erlkönig D. 328; Du bist die Ruh’ D. 776; Greisengesang D. 778; An den Mond D. 296; Prometheus D. 674; Nacht und Träume D. 827; Gesänge des Harfners Nr. 1-3; Gruppe aus dem Tartarus D. 583; Tränenregen D. 795 Nr. 10; Der Wegweiser D. 911 Nr. 20; Memnon D. 541; Ihr Bild D. 957 Nr. 9; Litaney auf das Fest Aller Seelen D. 343; Im Abendrot D. 799