Das Schubert-Jahr 2028 ruft jetzt schon die Musiker auf den Plan, ihre geplanten Gesamtaufnahmen zu beginnen. Bei Hänssler ist es das junge Alinde-Quartett aus Italien, das mit einer Gesamteinspielung der Streichquartette ins Rennen geschickt wird.
In diesem Volume 3 mit den Quartetten D 804 Rosamunde und D 112, sowie Bartolomeo Dandolo Marchesis Hommage an Schubert ‘Ach Alinde!‘ erlebt der Hörer einen recht forschen, dynamischen Schubert, dem die romantische Tönung etwas fehlt. Auf der anderen Seite ist gerade das klanglich interessant, denn vieles wirkt gestrafft, konturenreicher und markanter. Das deutlich virtuose, manchmal etwas scharfe Spiel der vier Musiker verleiht der Musik einen gewissen Frischekick, ohne dass aber wirklich interpretatorisch Neuland betreten wird.
Dafür ist auch ‚Ach Alinde!‘ des Cellisten des Quartetts verantwortlich, das während acht Minuten einen Bogen von barocker Pracht hin zu unterhaltsamen Rondo Veneziano-Klang spannt und dabei die Melancholie des gleichnamigen Schubert-Liedes in sein Zentrum setzt.
Ein insgesamt überzeugendes Schubert-Album eines jungen Ensembles, das mit einem tollen Spiel begeistert, allerdings an seinem etwas scharfen und metallischen Gesamtklang noch feilen müsste.
The Schubert Year 2028 is already prompting musicians to begin their planned complete recordings. For Hänssler, it is the young Alinde Quartet from Italy that is entering the race with a complete recording of the string quartets.
In this Volume 3, with the quartets D 804 Rosamunde and D 112, as well as Bartolomeo Dandolo Marchesi’s homage to Schubert ‘Ach Alinde!’, the listener experiences a rather lively, dynamic Schubert, somewhat lacking in romantic tones. On the other hand, this is exactly what is interesting in terms of sound, as much of the music seems tighter, more contoured, and more striking. The clearly virtuosic, sometimes somewhat sharp playing of the four musicians gives the music a certain freshness, but without without really breaking new interpretive ground.
The same can be said of the quartet’s cellist’s ‘Ach Alinde!’, which spans an eight-minute arc from baroque splendor to an entertaining rondo veneziano sound, focusing on the melancholy of Schubert’s song of the same name.
All in all, a convincing Schubert album by a young ensemble that inspires with its great playing, but still needs to work on its somewhat sharp and metallic overall sound.