Groß besetzte Kammerwerke, zumal in gemischter Besetzung mit Bläsern und Streichern, werden gerne durch nur für dieses Stück zusammengesetzte Ensembles gespielt. Hier haben sich ein festes Ensemble, nämlich das Quatuor Modigliani sowie der Kontrabassist und drei Bläser zusammengefunden. Wobei auch zu den anderen Musikern und unter diesen vorher schon Kontakte bestanden, so dass man diese Formation als eingespielt betrachten kann.
Aber darauf kommt es gar nicht an, wenn das Ergebnis so überzeugend ist wie hier. Obwohl sehr namhafte Musiker in diesem Oktett vertreten sind, spielen sie alle, im Sport würde man sagen, mannschaftsdienlich, ohne sich Starallüren zu gestatten. Daraus entwickelt sich ein fantastisch leichtperlendes Zusammenwirken, in dem jeder seinen Platz hat und wahrnimmt, aber keiner sich heraushebt oder auftrumpft. Ein Perfektionist mag bei einem Ton des Horns oder auch einer harmonischen Wendung kurz aufhorchen. Aber im Hinblick auf den Fluss der Musik und die Darstellung der komponierten Gestaltung ist diese Interpretation so fein gewoben, dass ein seidiger Klang entsteht, der edel und glatt ist und trotzdem jeden Moment natürlich und mitreißend frisch sowie unmittelbar wirkt. So unprätentiös und trotzdem spannend habe ich das Werk noch nicht gehört.