Diese drei Sonaten, noch mit der zu der Zeit üblichen Bezeichnung als Pianoforte-Sonaten mit Begleitung, hier der Violine, stammen aus dem Frühjahr 1816 zeigen den 19- jährigen Schubert als heranreifenden Komponisten mit Mozart im Ohr und Beethoven im Gedanken, der seinen eigenen Weg beschreitet.
Anders als vom Verleger bezeichnet, handelt es sich nicht um Sonatinen, da die Werke ausgewachsen sind und nicht klein und unbedeutend. Interessant ist zu hören, dass Schubert das Modell von Mozart übernimmt und es mit dem neuen, romantischen Geist in seine Gegenwart transportiert.
Die beiden französischen Künstler widmen sich dieser Musik auf historischen Instrumenten. Stéphanie Paulet hat sich mittlerweile auf die Barockgeige spezialisiert und ist in diesem Sektor in vielen Kontexten unterwegs. Die relativ einfachen Partien dieser drei Sonaten stellt sie mit solistischem Habitus, aber auch charmant dar, so dass die Werke ihre luftige Sprache leicht wie ein Schmetterling entfalten.
Daniel Isoir, hier auf einem ausgezeichneten Instrument aus dem Hause Schott, liefert ebenfalls locker sich entwickelnde Tastenfolgen, die gleichfalls ebenso die jugendliche Beschwingtheit als auch die Ernsthaftigkeit der Stücke hervorholen. Zusätzlich trägt er noch die Variationen über ein Thema von Anselm Hüttenbrenner vor. Das Thema aus dem ersten Streichquartett von Hüttenbrenner, einem Freund von Schubert, zieht vielleicht zusätzlich von der Beziehung dieser Melodie zu dem Rhythmus des Allegro-Themas aus Beethovens Siebter Symphonie einen Reiz, dessen Rhythmus bei Schubert später wiederkehrt. Es dient Schubert dazu, in 13 Variationen eine sehr kompakte musikalische Substanz zu schaffen, die Isoir geschickt durchhörbar entwickelt.