In der Schweizer Presse schlagen die Wellen hoch. Es geht um ein Urteil der Direktion des Bildungsdepartements, das es einer Gruppe Schülern verbietet, in Benjamin Brittens Kinderoper ‘Noah’s Flood’ (Noye’s Fludde) zu singen. Der Text der Oper sei religiös konnotiert und enthalte Gebete. Es sei dies ein Verstoß gegen das in der Schweizer Verfassung verankerte Prinzip der Religionsneutralität, wurde mitgeteilt. Das Verbot bringt ein Projekt des Genfer Kammerorchesters zum Erliegen.
In der Schweiz spricht man nun von Zensur und befürchtet, in der Logik der Dinge könne es demnächst Kinderchören untersagt werden, in Mozarts Requiem oder anderen geistlichen Werken mitzusingen. Ein Lehrer kommentiert: « Wenn man diese Idee weiterverfolgt, kann man nicht einmal ‘Notre-Dame de Paris’ von Victor Hugo studieren. So wird unsere Kultur amputiert. »