Die Kantorin Sofia Falkovitch spannt auf ihrem neuen Album eine Brücke, um einen Dialog zu führen. Dabei will sie traditionelle Melodien miteinander verflechten. Sie singt allein oder zusammen mit ihrem Gast, der zweiten Sängerin Françoise Atlan, Lieder aschkenasischer und sephardischer Herkunft. Instrumental wird sie dabei von Musikern unterstützt, die Qanun und Cello spielen.
Der Qanun, es existieren diverse Schreibweisen, ist ein arabisches Saiteninstrument, das entweder solo oder häufiger als Teil eines Ensembles gespielt wird. Der Name leitet sich aus dem Altgriechischen Kanon, was « Regel, Gesetz, Norm, Prinzip » bedeutet, ab. Einer der Ursprünge des Qanun liegt in einem assyrischen Saiteninstrument. Das Instrument ist eine Art großer Zither mit einem dünnen trapezförmigen Resonanzboden und für den einzigartigen melodramatischen Klang bekannt.
Falkovitch bietet ihre Sicht auf Jahrtausende alte Traditionen. Als ausgebildete Kantorin und auch klassische Sängerin verfügt sie sowohl musikalisch wie auch ihrer kulturellen Einbindung her über alle Voraussetzungen, um dieser Musik eine authentische Note zu geben. Ihre Begleiterin, Françoise Atlan, ist eine französische Sängerin und Musikethnologin, die in eine sephardisch jüdische Familie hinein geboren wurde. So ergänzen sich ihre Ausbildungen und Hintergründe. Mitunter setzen die Interpretinnen ein für klassisch geübte Ohren extrem waberndes Vibrato ein. Das darf aber in diesen Fällen als Stilmittel interpretiert werden. Zusammen mit der instrumentalen Begleitung, die für die musikalische Aussage unentbehrlich ist, zeigen sie eindrücklich auf ihre Weise eine Welt, die auch andere Musiker, wie Jordi Savall und seine Ensembles schon im Blick hatten.
On her new album, cantor Sofia Falkovitch spans a bridge to create a dialogue. In doing so, she wants to intertwine traditional melodies. She sings songs of Ashkenazic and Sephardic origin alone or together with her guest, the second singer Françoise Atlan. Instrumentally, she is supported by musicians playing qanun and cello.
The qanun, various spellings exist, is an Arabic stringed instrument played either solo or more often as part of an ensemble. The name is derived from the ancient Greek canon, meaning « rule, law, norm, principle. » One of the origins of the qanun is in an Assyrian stringed instrument. The instrument is a type of large zither with a thin trapezoidal soundboard and is known for its unique melodramatic sound.
Falkovitch offers her view of millennia-old traditions. As a trained cantor and also a classical singer, she has all the prerequisites, both musically and in terms of her cultural integration, to give this music an authentic touch. Her accompanist, Françoise Atlan, is a French singer and ethnomusicologist who was born into a Sephardic Jewish family. Thus, their educations and backgrounds complement each other. Sometimes the interpreters use a vibrato that is extremely wafting for classically trained ears. In these cases, however, this may be interpreted as a stylistic mean. Together with the instrumental accompaniment, which is indispensable for the musical statement, they impressively show in their own way a world that other musicians, such as Jordi Savall and his ensembles, already had in mind.