Webers ‘Der Freischütz’, Teil des deutschen Opern-Nationalheiligtums, an der Mailänder Scala unter der Leitung eines koreanischen Dirigenten: ein großartiger Erfolg! Die Inszenierung von Matthias Hartmann ist sehr personenbezogen und arbeitet in einem immer nur andeutenden Bühnenbild mit starker Symbolik aus der Welt der Jäger und der dämonischen Kräfte um Samiel. Eine gute Inszenierung, die die Musik bestens trägt!
Michael König singt den Max mit einer gut timbrierten Stimme, ohne aber die Ausdruckskraft zu erlangen, die andere Sänger hier erreichten.
Eine ungemein starke Leistung gibt es von Günther Groissböck als Kaspar, der nicht nur hervorragend singt, sondern auch darstellerisch großartig ist.
Die Agathe von Julia Kleiter ist edel und in jedem Moment rollengerecht, während Eva Liebau mit einer leicht geführten und doch kräftigen, und angenehmen Sopranstimme dem Ännchen viel Präsenz gibt.
Alle weiteren Rollen sind gut besetzt. Dass sie derart zur Geltung kommen, liegt auch am Dirigenten Myung-Whun Chung der die Stimmen auf einem sehr transparenten und schlanken Orchesterklang trägt. Ohne Pathos entfalten sich Farben und Klangpracht in einem pulsierenden resp. – in den ruhigeren, sinnlicheren Momenten – auch feinnuanciertem Spiel.
Und so ist dies denn eine wirklich gute und ansprechende Opernproduktion, welche das nicht eben große Angebot auf DVD bereichert.