Twilight Schumann Songs; Robert Schumann: Liederkreis, Op. 39 + 5 Lieder, Op. 40 (1840)12 Gedichte von Julius Kerner, Op. 35 (1840) Lieder from Lieder-Album für die Jugend, Op. 79 (1849); Ian Bostridge, tenor Saskia Giorgini, piano PTC5187162, Aufnahme 09.2023, Veröffentlichung 28.02.2025 (73') Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)
In Schumanns Liedern ist musikalisch mit Dramatik nicht sehr viel zu erreichen (wohl aber viel zu zerstören). Sie stellen also eine gestalterische Herausforderung an jeden Interpreten, der sie nicht akademisch singen will. Ian Bostridge versucht mit vielen Mitteln, die ihm dank seiner flexiblen Stimme zur Verfügung stehen, die Lieder ausdrucksvoll werden zu lassen. Er kann die Stimme in Größe und Klang beeindruckend verändern, um die weitgespannte Ausdrucksskala der Schumannschen Musik gerecht zu werden. Das kann manchmal sehr extrem werden, und nicht jeder wird diesen Vortragstil mögen.
Seine Partnerin Saskia Giorgini begleitet aufmerksam und einfühlsam.
Die Kunst, mit der beide Partner darauf achten, die Texte so lebendig wie möglich zu gestalten, ist schon erstaunlich.
Wir haben es also hier mit einem ganz besonderen Liedgesang zu tun, den man mag oder auch nicht. Ich persönlich finde das schon bereichernd im breiten Spektrum der vielen Interpretationen, die ich schätze.
In Schumann’s songs, there is not much to be achieved musically with drama (but there is much to be destroyed). They therefore present a challenge to any interpreter who does not wish to sing them academically.
Ian Bostridge tries to make the songs expressive with the many means at his disposal thanks to his flexible voice. He can impressively change the size and sound of his voice to do justice to the wide expressive range of Schumann’s music. This can sometimes be very extreme, and not everyone will like this style of performance.
His partner Saskia Giorgini accompanies him attentively and sensitively.
The skill with which both partners take care to make the texts as lively as possible is quite astonishing.
What we have here is a very special kind of song singing, which you may or may not like. Personally, I find it an enrichment within the broad spectrum of the many interpretations I appreciate.
