Beethoven hat seinen Liederzyklus ‘An die ferne Geliebte’ mit Abschiedsgedanken, Trennungsschmerz wie auch mit Aufbruchswillen verbunden. Franz Liszt hat den Zyklus für Soloklavier transkribiert, und Alexander Krichel benutzt die Tempi, um die Stimmungen zu akzentuieren. So kommt in seiner Interpretation Liebevolles ebenso zum Ausdruck wie Melancholie und Trauer.
Im Zentrum des Programms stehen Robert Schumanns ‘Symphonische Etüden’ von Robert Schumann. Dass Krichel auch jene fünf spielt, die Schumann verworfen hatte und die erst von Brahms in den Zyklus eingefügt wurden, hat der Designer, der das Cover besorgte, nicht mitbekommen, denn auf der Trackliste erscheinen nur 13 Nummern, so dass die folgenden Stücke eine falsche Track-Nummer haben. (*) Krichel fügt die fünf posthum veröffentlichten Stücke nach der siebten Etüde in die ursprüngliche Reihe ein.
Mit seiner Lesart dieser Komposition kann ich mich anfreunden. Er setzt nicht auf das Technische, das Virtuose und Drängende, sondern erreicht auch hier mit einer Kontrastierung von Tempi und Farben romantische Stimmungen, romantische Bilder sozusagen.
Sehr kantabel und gleichzeitig schwungvoll spielt Krichel die von Sergei Rachmaninov für Klavier solo transkribierten Stücke ‘Liebesleid’ und ‘Liebesfreud’ von Fritz Kreisler.
Die Liszt-Transkription von ‘Isoldens Liebestod‘ aus Richard Wagners ‘Tristan und Isolde’ beschließt sehr romantisch und verliebt das Programm.
In this varied program, Alexander Krichel cares for atmospheric, expressively fluid performances. His playing has warmth and finesse. In the Etudes Symphoniques he plays the additional five studies which Schumann omitted from the published score. He has a natural feeling for a controlled virtuosity together with poetic insight.
(*) Laut Angabe wurde der Fehler für die zweite Auflage korrigiert.