Rossinis wenig aufgeführte Oper ‘Ricciardo e Zoraide’ spielt zur Zeit der Kreuzzüge in Nubien. König Agorante begehrt Zoraide, die Tochter seines Rivalen Ircano, die jedoch den Kreuzritter Ricciardo liebt. Nun ist Zoraide aber in die Hände Agorantes gefallen. Dessen eifersüchtige Gattin Zomira versucht, die Verbindung ihres Mannes mit Zoraide zu verhindern. Unterstützt vom fränkischen Gesandten Ernesto gelangt Ricciardo verkleidet an den Hof Agorantes, um die Freilassung Zoraides zu erwirken. Da Zoraide Agorante standhaft widersteht, beschließt dieser, dass ihr Schicksal in einem Zweikampf entschieden werden soll. Ircano meldet sich verkleidet zu Zoraides Verteidigung, während der ebenfalls noch verkleidete Ricciardo für Agorante kämpfen soll. Ricciardo siegt, fällt aber anschließend zusammen mit Zoraide einer Intrige Zomiras zum Opfer. Agorante verurteilt die beiden zum Tode. Sie werden im letzten Moment durch Ernesto und die Kreuzritter gerettet. Ricciardo schenkt seinen Gegnern großmütig das Leben, und Ircano gibt ihm und seiner Tochter seinen Segen. Rossini ist mit dieser Oper ein sehr fortschrittliches Werk gelungen, dessen musikalischer Reichtum ebenso auffällt.
Der amerikanische Tenor Randall Bills singt einen kraftvollen, sängerisch guten Agorante. Maxim Mironov ist nicht weniger bemerkenswert in der zweiten Tenorrolle, der des Ricciardo.
Alessandra Marianelli ist mit ihrer virtuosen Stimme eine sehr gute Interpretin in der Rolle der Zoraide. Nicht weniger Eindruck macht Silvia Beltrami als Zomira.
Die Nebenrollen sind gut besetzt, der Chor singt vorzüglich, und unter der Leitung des ehemaligen Assistenten von Alberto Zedda, José Miguel Perez Sierra, kann sich die Musik sehr gut und klangprächtig entwickeln.