Georg Philipp Telemann: Miriways; André Morsch (Miriways), Robin Johannsen (Sophi), Sophie Karthäuser (Bemira), Michael Nagy (Murzah), Marie-Claude Chappuis (Samischa), Akademie für Alte Musik Berlin, Bernard Labadie; 2 CDs Pentatone PTC 5186842; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 05/2020 (154'27) - Rezension von Norbert Tischer
Pentatone präsentiert Telemanns selten gespielte Oper Miriways mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Bernard Labadie. Die 1728 im Hamburger Opernhaus am Gänsemarkt uraufgeführte Oper spielt in Isfahan, der persischen Residenz von Miriways, Fürst von Kandahar und Protektor von Persien. Dieser will eine Tochter aus einer ersten Beziehung mit Sophi, dem er die Herrschaft über Persien zugesprochen hat, verheiraten. Ein Problem ist, dass er nicht weiß, wo diese Tochter sich befindet. Zweites Problem: Sophi liebt Bemira, von der man nur weiß, dass sie in gutem Hause zusammen mit Nisibis aufgewachsen ist.
Bemira aber beschwört Sophi, Miriways zu folgen und ist bereit – wenn auch unter großen Schmerzen – auf ihre Liebe zu verzichten. Das Ganze wird mit Intrigen gewürzt, doch es kommt zum Happy End. Bemira ist nämlich die verloren geglaubte Tochter von Miriways…
Telemann erweist sich als Meister der Affekte und würzt seine Musik auch mit attraktiven orientalischen Klängen. Die überaus gepflegte und lebendige Aufnahme des NDR aus dem Jahr 2017 wartet mit durchwegs guten sängerischen Leistungen und einem agilen und sauberen Ensemblespiel auf.
Pentatone presents Telemann’s rarely performed opera Miriway with the Akademie für Alte Musik Berlin conducted by Bernard Labadie. The opera, first performed in 1728 in Hamburg, is set in Isfahan, the Persian residence of Miriways, Prince of Kandahar and Protector of Persia. The latter wants to marry a daughter from a first relationship with Sophi, to whom he has granted rule over Persia. One problem is that he does not know where this daughter is. Second problem: Sophi loves Bemira, of whom one only knows that she grew up in a good family together with Nisibis.
But Bemira implores Sophi to follow Miriways and is willing – even if under great pain – to end her relation with him. The action is further spiced with intrigues, but it comes to a happy end. Bemira is none other than Miriways’ daughter who was thought to be lost…
Telemann proves to be a master of affects and also added attractive oriental sounds to his music.
The musically excellent and lively recording from 2017 convinces with consistently good vocal performances and an agile and atmospheric ensemble playing.