Dynamisch, spannungsvoll und fein differenziert: Weigles ‘Don Juan’ hat alles, was man interpretatorisch braucht, um das Stück wirkungsvoll werden zu lassen. Weniger gefällt mir das spieltechnische Niveau des nicht immer sauber artikulierenden Orchesters, das sich freilich in der etwas ‘gedrückten’ Aufnahme nicht wirklich entfalten kann.
Als zweites Werk auf dieser CD findet sich die Symphonie f-Moll (eigentlich Nr. 2), ein fast eine dreiviertel Stunde langes Werk, das 1884 in New York uraufgeführt wurde und von Johannes Brahms als « ganz hübsch » bezeichnet wurde. Sebastian Weigle legt das Werk großformatig an, kann aber aus dem Allegro man non troppo un poco maestoso keine wirklich attraktive Musik machen. Da ist sein Input im quirligen Scherzo schon effizienter und nach einem etwas flachen Andante Cantabile kommt ein wirklich schwungvolles Finale, sicher das charakteristischste Stück der Symphonie.
Sebastian Weigle conducts a much straight forward and dynamic version of Don Juan, followed by Strauss’s fully fledged Symphony in F minor, which Brahms described as a ‘nice work’. Weigle invests a lot of power and inspiration to make the music attractive, however, due to the composer’s lack of ideas in the first movement and in the Andante Cantabile, he only is successful in the Scherzo and the ebullient Finale.