Bachs Osteroratorium und Himmelfahrtsoratorium gehören nicht zu den Standardwerken des Repertoires. Die Kompositionen sind im Konzert selten zu hören, ebenso bei liturgischen Anlässen, wo man bevorzugt auf die großen Passionen zurückgreift. Frieder Bernius tut gut daran, BWV 249 und BWV 11 aus der Versenkung zu holen. Wie so oft hat Bach auch hier zum Teil eigene weltliche Musik verwendet und sie sakral umgedeutet. Dies erklärt u.a. die doppelte Instrumentaleinleitung des Osteroratoriums, die ursprünglich eine Festmusik für den Herzog von Sachsen-Weißenfels war.
Festmusik ist denn auch der Leitfaden von Frieder Bernius’ Lektüre – es geht immerhin um Auferstehung und Himmelfahrt. Frieder Bernius vermeidet aber unmotiviertes, plakatives Jubelgeschrei. Er lässt die Chöre triumphieren, wenn sie von Lachen und Scherzen singen, lässt die Solisten aber ebenso staunen und bedrückt sein, wenn es um die Entdeckung des leeren Grabes geht und eine gewisse Unruhe und Unsicherheit sich breit machen.
Der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart und das Solistenensemble musizieren in einem transparenten, rhetorisch und agogisch stilsicheren Duktus.
Let’s strongly welcome this excellent recording of two seldom played works by Johann Sebastian Bach! Frieder Bernius works out the essential meaning of the music and gets admirable support from soloists, choir and orchestra.