Nun gibt es also ein Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester, das man, was die musikalische Attraktivität, die Kunstfertigkeit der Instrumentierung und die Klangphantasie anbelangt, getrost neben jenes von Dmitri Shostakovich stellen kann, und zwar ohne, dass der Luxemburger Komponist Marco Pütz (*1958) vor seinem russischen Kollegen verblassen würde. Ein Unterscheidungsmerkmal ist wohl, dass in Pütz’ ‘Conversations’ die Trompete eine wichtigere Rolle spielt als bei Shostakovich, aber das ist bereits im Titel festgehalten, weil bei Pütz die Trompete, bei Shostakovich das Klavier an erster Stelle steht.
Das 18 Minuten dauernde Stück wird vom Widmungsträger Pierre Kremer, der Pianistin Anise Weiler und dem ‘Orchestre de Chambre du Luxembourg’ unter Carlo Jans brillant und spannungsvoll interpretiert.
1940 schrieb Aaron Copland eine Bühnenmusik für Irwin Shaws Stück ‘Quiet City’. Ein Jahr darauf fertigte er eine 10-minütige Fassung für Trompete, Englischhorn und Streicher an, die mit dem Drama – ein Jude gibt seine Identität auf, um in einem neuen sozialen Umfeld Karriere zu machen – nicht mehr viel zu tun hat. Die melancholische Musik wird von Pierre Kremer, Jean-Paul Hansen (Englischhorn) und dem ‘Estro Armonico’ stimmungsvoll gespielt.
Die Aufnahme von Dmitri Shostakovichs Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester ist farblich interessant, und die junge britische Pianistin und Komponistin Jean Beers brilliert im Klavierpart als ebenso einfühlsame wie virtuose Pianistin, während Pierre Kremer der Trompete den Platz gibt, der ihr gebührt. Zwischen klassisch romantisierend, folkloristisch und karikierend übermütig kommt die ganze kompositorische Bandbreite dieses Werks zum Ausdruck. Carlo Jans inspiriert die Lettische Kammerphilharmonie zu einem spannungsgeladenen und intensiven Spiel.
Und dann kommt noch ein neues Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester, jenes von Jean Beers, das sich, moderner und drastischer, erheblich vom Spieltrieb von Shostakovich und Pütz unterscheidet. Im ersten Satz baut Beers ganz auf morbide Stimmungen, die gut zu einem alten englischen Schloss passen würden. Es ist eine Art britisches ‘vecchio castello’, das man zunächst von außen sieht und im zweiten Satz betritt, um dort einem gespenstischen Fest beizuwohnen. Der düster-beklemmende Tanz endet abrupt und überlässt den Hörer seinen unheimlichen Gedanken…. (Bestellung der CD: siehe am Ende der englischen Kurzbesprechung).
Here you have an enriching collection of concertos for trumpet, piano and orchestra, with two world premiere recordings of works by Pütz and Beers, both worth to be discovered. Dedicated playing from the soloists as well as from the orchestras under the expert baton of Carlo Jans.
The disc is only available by private order and payment of 18 Euros to the account of Pierre Kremer (BIC: BCEELULL, IBAN: LU10 0019 1103 3167 6000).