Wenn man das Leben als eine Wanderung betrachtet, auf der gesungen wird, dann ist es im Grunde unerheblich, ob ein Sänger wandert oder ein Wanderer singt. Wichtig ist, dass die Wanderung hörenswerte Stationen erreicht. Einen solchen musikalischen Weg beschreibt diese CD, die die alte Musik Spaniens und des Orients zusammenführt. Doch werden sozusagen Schlenker eingebaut, die die alte Musik aus der Zeit der Troubadoure um neue Kompositionen von Bardia Charaf, Mitglied des Ensembles ad Fontes, erweitert, für die er freilich das alte Instrumentarium nutzt. Dadurch erzielt er ein Spannungsfeld, das zum Austausch anregt. Und natürlich widmen sich die Lieder dem einen großen Thema, der Liebe in ihren glücklichen und in ihren weniger erfreulichen Ausprägungen.
Das vor zehn Jahren als Les Elemens gegründete Ensemble tritt heute unter dem Namen Ad Fontes auf und residiert in Basel. Dass es ungewöhnliche Programmwelten erweist, ist nicht nur ein Merkmal dieser CD, sondern der generelle Ansatz dieser Musiker.
Ihnen gelingt es mühelos, zwischen alt und neu hin und her zu wandern. Die Werke vermengen sich in unauffällig charmanter Weise, so dass man keine Brüche hört. Das Ensemble lebt die Musik mit ebenso leichter Hand wie mit tiefgehendem Verständnis. Dadurch erreichen sie eine die Emotionen spiegelnde Wiedergabe, die dem Hörer diese Musik nahe bringt.
Das Beiheft gibt neben einigen Hinweisen auf die Werke die Texte im Original, also Spanisch und Französisch wieder und zeigt Fotos der Musiker. Die Aufnahmetechnik hat die Singstimme ebenso wie die Instrumente angenehm eingefangen, so dass diese Aufnahme unweigerlich Lust macht, mit einem Lied auf den Lippen mitzuwandern.