Wenn man davon ausgeht dass es mehr schlechte als gute CDs mit Kammermusik für Horn und Klavier gibt, ist diese CD in ihrer musikalischen und tontechnischen Qualität schon fast eine Sensation.
Der 1996 in Hamburg geborene Hornist Tillmann Höfs, Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2017 hat für seine Debüt-CD ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt, und der Titel ‘Air’, der sich wohl auf das Werk von Jörg Widmann bezieht, ist wirklich repräsentativ für den lyrischen Ansatz, mit dem der junge Hornist spielt. Es ist stupend, wie er sein Instrument beherrscht und mit perfekt kontrolliertem Atem sowie einer äußerst gefühlvollen Phrasierung aus dem Horn die reinsten Töne in tiefer wie auch in hoher Lage produzieren kann, mit feinsten dynamischen Abstufungen bis hin zu einem wunderschönen Pianissimo.
Dass es ihm dabei nicht an virtuosem Können mangelt, zeigt die energetische ‘Concert Etude’ von Esa-Pekka Salonen. Dieser sagte von dem Stück: « I wrote the piece for the great horn player I never became. » Höfs ist ein perfektes Alter Ego für den Komponisten!
Dennoch: diese CD beeindruckt vor allem durch das feine, kantable Spiel von Tillmann Höfs. Nicht verschwiegen werden soll, dank der optimalen Balance zwischen dem Horn und dem Klavier, dass auch das sensible und reich nuancierte Spiel der Pianistin Akiko Nikami viel zu den stimmungsvollen Interpretationen beiträgt.