1629 erschien der erste Teil der ‘Symphoniae sacrae’ von Heinrich Schütz, 1647 der zweite und schon 1650 der dritte. In der Gesamteinspielung des Vokalwerks von Heinrich Schütz veröffentlichte Carus erst Teil I, dann Teil III und folgt nun mit Teil II. Die Sammlung besteht aus 27 Konzerten für drei bis fünf Stimmen (vokal und instrumental) und Basso Continuo und dokumentiert eine wichtige Wegmarke in der Entwicklung des Geistlichen Konzerts in deutscher Sprache, indem Schütz hier das moderne Concerto-Prinzip italienischer Prägung mit seiner Verbindung von virtuosen Instrumental- und Vokalpartien auf Texte seiner Muttersprache anwendete.
Ein Jahr vor der weitaus bekannter gewordenen Geistlichen Chormusik von 1648 veröffentlicht zeigen die ‘Symphoniae sacrae II’ Schütz abseits der traditionellen, groß besetzten Vokalpolyphonie. Als Textvorlagen für SWV 341 bis 367 dienten Texte aus den Psalmen, dem Neuen sowie Alten Testament und aus zwei Kirchenliedern. Thematisch stehen Lob und Jubel im Mittelpunkt.
‘Business as usual’, möchte man hier fast sagen: Hans-Christoph Rademann ist ein äußerst versierter Schütz-Interpret, was er bereits in vorangegangenen Ausgaben der mittlerweile 18 Folgen umfassenden Gesamteinspielung mehr als deutlich unter Beweis gestellt hat. Die fein musizierten Partien haben dank der exquisiten Interpreten – bezaubernde Gesangs- und Instrumentalsolisten, die sich auch deliziös zu Vokal-Duetten und Terzetten vereinen – eine fast schon intime Anmutung und durchdringen die gesungenen Texte bis zum letzten Iota. Die Aufnahme rückt den Zuhörer dabei in direkte Nähe der einzelnen Stimmen, was ihr eine zusätzliche räumliche Dimension verleiht. Lebendigkeit und Frische sind wie bei den vorangegangenen Produktionen beispielhaft – und ja fast schon obligat.