1895 hatte Serge Rachmaninov die Arbeit an seinem ersten großen symphonischen Werk begonnen, seiner 1. Symphonie op. 13, die Alexander Glazunow in St. Petersburg uraufführte. Die miserabel vorbereitete Erstaufführung wurde ein Fiasko, die den jungen Komponisten in tiefe Depressionen stürzte. Glazunow soll bei diesem Konzert betrunken gewesen sein. Rachmaninovs Gemütszustand erforderte eine psychiatrische Behandlung, und ganz überwunden hat er den eklatanten Misserfolg und die vernichtenden Kritiken erst nach dem Erfolg seines 2. Klavierkonzerts.
Die rund 45-minütige 1. Symphonie in typisch spätromantischer Orchesterbesetzung und nicht zu unterschätzender Aufführungsschwierigkeit ist geprägt vom Sergei Rachmaninovs lyrischem, temperamentvollen und leidenschaftlichen Stil, reicht aber an künstlerischer Reife und kompositorischer Fertigkeit an die Zweite nicht ganz heran.
Leonard Slatkin versucht das mit einer besonders spannungsgeladenen Aufführung auszugleichen. Seine voll durchblutete, leidenschaftliche und vom Orchester brillant musizierte Interpretation ist ganz beachtlich. Insbesondere das kontrastreich aufgebaute Larghetto, das zwischen bedrohlicher Tragik und süßer Erlösung schwankt, ist ganz hervorragend.
Auch die ‘Totensinsel’ erklingt in einer atmsphärisch dichten, bedrückenden Interpretation mit wirkungsvollen Steigerungen.
Passionate and full-blooded performances, brilliantly played by the Detroit Symphony Orchestra.