Mit einem fein differenzierten, aber auch spontanen, detailreich und extrem transparent ausgeloteten und durchwegs sehr gefühlvoll musizierten Allegro maestoso gelingt Osmo Vänskä ein spannender Auftakt in seiner Einspielung der Auferstehungssymphonie. Das ist eine umso erfreulichere Feststellung, da die Vänskä-Aufnahme der Sechsten Symphonie weitgehend uninspiriert war und mir gar nicht gefallen hatte. Hier gibt es klangliche Schichtungen und Betonungen, überraschende Akzente und Nuancen sowie beherzte Rubati, die durchaus aufhorchen lassen, sowie liebliche Formulierungen, die bewegen.
Sehr spannend ist das, was Vänskä mit immer spontaner Gestik im Andante moderato und im dritten Satz erreicht. Beide Sätze geht der Dirigent sehr flexibel und einfallsreich an, so dass eine Spannung aufgebaut wird, die Großes anzukündigen scheint. Sehr einfühlsam, sehr farbig, gut gesungen folgt das Urlicht.
Der letzte Satz wird anfangs ebenfalls sehr kontrastreich, feierlich und gefühlvoll zelebriert, aber auch mit hymnischem, fast fieberhaftem Aufwallen. Klanglich ist dieser Satz besonders opulent in der wunderbaren Surround-Aufnahme. Es ist, als seien alle jene orchestralen Kräfte gelöst worden, die in den vorausgegangenen Sätzen noch nicht zur Wirkung kamen.
Und so endet eine sehr gute, immer spannende, immer packende und im Großen Ganzen bereichernde Aufnahme der Auferstehungssymphonie.