Nach ihrem Debütalbum ‘French Impressions’ im Jahr 2017 mit wenig bekannter französischer Literatur gibt sich die Flötistin Sofia de Salis nun der Romantik hin mit Bearbeitungen von Werken von Schubert, Franck und Schumann.
Bearbeitungen haben vor allem den Reiz, uns bekannte Kompositionen in einem anderen Licht, aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Dies gelingt Sofia de Salis und Iryna Krasnovska sehr schön, vor allem in Schuberts Arpeggione-Sonate und in der Franck-Sonate.
Durch die veränderte Klangdisposition – der kristallene Ton der Flöte anstatt des dunklen, warmen Timbres eines Arpeggione oder Cello – kommt der schwermütige Charakter der Sonate weniger deutlich zum Zuge. Am Grundcharakter ändert sich jedoch nichts. Sofia de Salis spielt auf der gesamten Palette von Emotionen, die zwischen einem herzhaften Lachen und tiefer Melancholie liegen.
Ihr Ton bleibt dabei stets leicht. Er hat Schwung und Eleganz. Die Musik fließt wie ein Gewässer dahin, ohne in überflüssigen Sentimentalitäten zu versickern.
Neuen Charme entfaltet auch die Franck-Sonate, in der die Flötistin stellenweise auch schon mal kräftiger zupackt. Aber auch diese expressiven Momente wirken nie plakativ ebenso wie die vielen wunderschönen intimen Passagen nie süßlich und nur nett klingen.
Sofia de Salis und Iryna Krasnovska wissen eben, in welcher Klangvielfalt ‘Shades of Love – Schatten der Liebe’ gestaltet werden können.