Werke der Familie Bach ist insofern weitgefasst, als es nicht nur um direkte Verwandte wie den Sohn Johann Christoph Friedrich, den Bückeburger, geht, sondern auch um den vielleicht begabtesten Schüler, der auch zeitweilig bei Johann Sebastian Bach wohnte, Johann Christoph Altnickol. Immerhin wurde er noch Schwiegersohn des großen Meisters und somit auch Familienmitglied.
Von beiden Komponisten haben jeweils zwei Choralmotetten ihren Weg in diese Aufnahme gefunden. Dabei zeigen sich die Werke und damit ihre Komponisten an der Nahtstelle zwischen dem Barock und dem folgenden galanten Stil. So werden Werke von Johann Sebastian Bach in die Stücke mit aufgenommen, andererseits deuten empfindsame Passagen auch in die Zukunft. Aus den eingespielten Motteten für Chor, bei Johann Christoph Friedrich mit Begleitung der Orgel, zeigt sich, dass beide Komponisten ihr Handwerk beim Schwieger-Vater aufgesogen haben.
Das Vokalensemble Kammerchor Stuttgart agiert in der gewohnt guten Qualität mit geradlinigem, homogenem und durchhörbarem Gesang, den ihm sein Leiter Frieder Bernius in intensiver Beschäftigung mit der historisch informierten Aufführungspraxis hat angedeihen lassen. So entstehen Perlen sanglicher Gestaltung, die durch ihre hohe Qualität und empfindsame Ausgestaltung gefallen. Diese Darbietung lässt den Zuhörer nicht los, wenn er sich auf die feingliedrige Ausführung einlässt.
Das Beiheft informiert über die familiären Zusammenhänge und die Werke und bietet dazu die Texte. Die Aufnahme unterstützt das unaufgeregte, detaillierte Klangerlebnis.