London im Jahr 1601: Elizabeth I., Königin von England, will ihren heimlichen Geliebten, Robert Devereux, retten und das wegen Verrats gefällte Todesurteil nicht unterschreiben. Doch Roberto liebt auch Sara, die Frau des Herzogs von Nottingham. Das kostet ihn schließlich das Leben. Elizabeth bricht zusammen, sie fühlt sich für die Hinrichtung Roberts verantwortlich und dankt ab (was geschichtlich falsch ist, Elisabeth, die Tochter von Heinrich VIII. und das fünfte und letzte Mitglied der Tudor-Dynastie auf dem englischen Thron, regierte bis zu ihrem Tod im Jahre 1603).
Die Produktion aus Genua hat ein minimalistisches Bühnenbild und spielt meistens vor dunklem Hintergrund, auf dem die opulenten und geschichtlich passenden Kleider gut zur Geltung kommen.
Die Elisabetta wird von der mit ihren 68 Jahren immer noch beeindruckenden Mariella Devia gesungen. Sie ist mithin nur ein Jahr älter als die Königin zum Zeitpunkt der Handlung. Und was sie in dieser Aufführung bietet, ist wahrhaft königlich. Nicht, dass ihre Stimme außergewöhnlich gut wäre, aber sie hat Technik und klingt trotz einiger gequetschter Töne noch recht gut, sie hat aber vor allem ein stilistisches Gespür und ein darstellerisches Talent, das ihren Gesang rollendeckend werden lässt.
Die Mezzosopranistin Sonia Ganassi (sicher etwas zu reif für die Rolle) singt die Sara sehr lyrisch und einfühlsam, während der rumänische Tenor Stefan Pop etwas unausgeglichen wirkt, mit guten Momenten und anderen, wo die Stimme nur noch angestrengt klingt.
In der Rolle des Nottingham hingegen überzeugt der koreanische Bariton Mansoo Kim mit seiner klangvollen und wirklich schönen Stimme und bester Technik. Im Orchester bieten Francesco Lancillotto und das Orchester Dienst nach Noten.
Und so ist diese Produktion sicher nicht die beste, die auf Video verfügbar ist. Aber gegenüber der Inszenierung von Christof Loy aus der Bayerischen Staatsoper mit der Gruberova und einer insgesamt besseren Besetzung hat sie den Vorteil einer historisch getreueren Inszenierung.