Mit kräftigen Farben, eher deftig als raffiniert, so erklingen die 2. Symphonie von Brahms und die Haydn-Variationen in den vorliegenden Interpretationen. Auch Dramatik stellt der Dirigent in der Brahms-‘Pastorale’ eigentlich über das Lyrische, ohne dies aber zu vernachlässigen. Das ergibt einen sehr persönlichen Brahms, wie schon in den 2013 veröffentlichten Symphonien Nr. 1 und 3, sorgfältig vorbereitet und mit zwingender Hand geführt. Die Musik ist ständig in Fluss in einem Diskurs, in dem es nichts Beiläufiges gibt.
Der finnische Dirigent mag zwar keine neuen Einsichten in die beiden Werke bringen – was den Katalogwert der Aufnahme relativiert -, aber diese beiden Brahms-Werke haben, was Form und Spiel angeht, ein unbestreitbar hohes Niveau.
Das WDR Sinfonieorchester Köln von Saraste ist in großartiger Form und die Klangqualität ist zufriedenstellend.