In seiner Jugend verabscheute Michel Dalberto Fauré. Das schreibt er in seinen Überlegungen im Textheft dieser CD. Erst Anfang der Achtzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts sei er langsam in die Welt des Komponisten vorgedrungen. Jetzt widmet er ihm eine ganze CD, die er, wenn die Angabe ‘Liveaufnahme’ auf der CD stimmt, an einem einzigen Abend vor einem mucksmäuschenstillen Publikum aufgenommen hat. Aber das ist keineswegs erstaunlich, denn die souveräne Art, mit der Dalberto Fauré hier begegnet, ruft uneingeschränkte Bewunderung hervor.
Auf einem voll und warm klingenden Bechstein Flügel zaubert Dalberto viele Farben in die Musik, die er überaus überlegen, um nicht zu sagen richtungsweisend strukturiert. Das Fauré-Verständnis Dalbertos ist in der Tat stupend und zeugt von einer Meisterschaft, die den Pianisten auf Anhieb zum Fauré-Spezialisten machen. Dabei klingt nichts recherchiert oder unfrei, nichts akademisch oder deklamatorisch. Es ist die Selbstverständlichkeit, mit der das ganze Programm einfach richtig klingt, die diese CD zu einem Meilenstein der Interpretationsgeschichte der Klavierwerke Faurés macht