Mit seiner Einspielung des Schumanschen Opus 17 hatte uns der deutsch-koreanische Pianist Christopher Park überzeugt. Ich schrieb damals. « Sein durchaus intensives Spiel ist frei von Extravaganzen und klingt doch sehr spontan. Nichts wirkt überladen, und das bekommt vor allem dem sehr poetisch formulierten und in seiner Einfachheit bewegenden langsamen Finalsatz. » Diese Qualitäten prägen auch das ganze Schumann-Recital, das Park jetzt bei OehmsClassics veröffentlicht.
Ganz charmant, oft poetisch und verinnerlicht erklingen die Arabeske und die Blumenstücke. Das ‘Konzert ohne Orchester’ ist in den Ecksätzen und im Scherzo dramatisch und in einer brillanten Darbietung zu hören. Beeindruckend sind die Kraft und die Direktheit der Tonsprache, deren Extrovertiertheit sehr ehrlich wirkt, weil sie mit Leidenschaftlichkeit gepaart ist. Umso schöner und verliebt wirkt dazwischen das ‘Andantino de Clara Wieck’.
Den Faschingsschwank differenziert Park genügend, um das Werk hintergründig und doppelbödig werden zu lassen, auch wenn er den zwingenden Charakter der Interpretation von Richter und vor allem Benedetti-Michelangeli nicht erreicht.
Im Großen und Ganzen ist dies also eine CD, die Park als einen souveränen Schumann-Interpreten zeigt.