Manuel de Fallas ‘El Amor Brujo’ und ‘El Sombrero de tres picos’ gibt es in zahllosen exzellenten Aufnahmen, aber die meisten sind jahrzehntealt. In 21. Jahrhundert wurden die Werke nicht sehr oft aufgenommen. Diese Neueinspielung unter dem italienisch-spanischen Dirigenten Enrique Mazzola – er ist seit 2012/13 Chefdirigent des ‘Orchestre National d’Ile de France’ – verdient durchaus Interesse. Zum einen hören wir als Solistin keine Opernsängerin, sondern mit Esperanza Fernández eine hervorragende Zarzuela-Interpretin, die der Musik ihren Stempel aufdrückt.
Zum anderen ist Mazzola ein Dirigent, der die Musik zweifellos im Blut hat. Er entlockt dem Orchester viele Farben und Rhythmen. Auch was die Stimmungen anbelangt, dirigiert er sehr inspiriert und suggestiv. Sehr oft kommt es zu spannungsvoll intensivem Musizieren, aber es gibt auch Schwankungen in dieser Intensität, genau wie man ein sehr federndes Musizieren feststellen kann und dann vorübergehend diese Flexibilität auffallend nachlässt: ein Motor mit kleinen Aussetzern. Das ‘Orchestre de l’Ile de France’ ist eine gute aber eben keine wirklich exzellente Formation. Glücklicherweise überwiegen die hinreißenden Momente, und so kann man die Aufnahme beider Meisterwerke von Manuel de Falla nicht zuletzt wegen Esperanza Fernandez als eine Katalogbereicherung ansehen.