Die Beethoven-Reise des ‘Quartto di Cremona’ neigt sich ihrem Ende zu, die Spannung bleibt hingegen unvermindert hoch. Auch nach sechs Etappen verliert diese Gesamteinspielung nichts an ihrem Reiz, an der hohen Dichte interpretatorischen Könnens. Die vier Musiker erreichen einen Grad wortloser Kommunikation, der kaum noch zu übersteigen ist. Nur so können sie derart unverkrampft an Beethovens Musik herangehen, die vor allem im Opus 18 immer vorwärts drängt, in der sich der widerspenstige junge Komponist schon deutlich bemerkbar macht. Die Noten vibrieren in allen Saiten, Ecken und Kanten bleiben wissentlich ungeschliffen.
Im Impetus gleich, in der Sprache allerdings forscher begegnen wir dem Bonner Meister anschließend in Opus 130. Das ‘Quartetto di Cremona’ lässt uns die Musik noch wesentlich intensiver erleben, sie wirkt schroff und zerklüftet, dann aber wiederum zart und intim. Selten zuvor haben wir die Cavatine derart rein und packend gehört, mit diesem leisen, wehmütigen Unterton. Ein Leben in Musik, das Beethoven gerade in der Schlusstrias seiner Streichquartette verdichtet hat und das kaum packender in Szene gesetzt werden kann, als dies das ‘Quartetto di Cremona’ macht.