Mit seiner Symphonie dramatique ‘Roméo et Juliette’ hatte Hector Berlioz keine Chance. Das Werk ähnelt stellenweise mehr einem Oratorium als einer Symphonie. Ohne wirklich dramatische Text gibt die Musik nie den beiden Liebenden das Wort. Das macht dem Dirigenten die Aufgabe einer Interpretation nicht eben leicht. Aber Valery Gergiev findet den richtigen Zugang. Keine Monotonie gibt es hier, und ebenfalls keinen Mangel an Gefühlsausdruck.
Von Anfang an spielt das LSO mit sehr viel Spannung und Raffinement, dynamisch und sehr lebhaft.nDie ‘Guildhall Singers’ und der ‘LSO Chorus’ werden ihren jeweiligen Aufgaben sehr gut gerecht, so dass am Ende der Hybridcharakter der Komposition in idealer Weise realisiert wird. Olga Borodina und Kenneth Tarver sind in ihren kurzen Darbietungen tadellos, aber beeindruckend ist vor allem Evgeny Nitikin als Père Laurence.
With good soloists – Nikitin is an impressing Père Laurence -, excellent choir singing and orchestral playing, Gergiev’s account of Roméo et Juliette is richly atmospheric, with striking dynamic contrasts.