Das ‘Boston Symphony Orchestra’ hatte durch Serge Koussevitzky eine enge Beziehung zu Bela Bartok, dessen ‘Konzert für Orchester’ es am 1. Dezember 1944 uraufführte. 1973 nahm Rafael Kubelik das Werk mit dem BSO in Quadraphonie auf, und es ist unter seinen Einspielungen (es gibt zwei weitere mit dem RPO und dem Symphonieorchester des BR) seine beste Einspielung.
Der Reichtum an liebevoll herausgearbeiteten Details ist ebenso phänomenal wie die Dramaturgie des Stückes, das in dieser vom Tonregisseur sehr breiträumig, aber auch wirkungsvoll inszenierten Aufnahme ungeheuer modern wirkt, weil Kubelik die schrägen Klangeffekte des Komponisten nicht glättet, sondern eher noch schärft.
Die ‘Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta’ hat Seiji Ozawa 1979 ebenfalls quadraphonisch aufgenommen, in einer Zeit, als der Japaner Chefdirigent in Boston war. Die zuvor bereits auf Stereo-CDs, aber jetzt erneut im digital bearbeiteten Quadraphonie-Sound wiederveröffentlichte Einspielung ist sehr kontrastreich: die beiden langsamen Sätze dirigiert Ozawa ungemein spannungsvoll und zwingend, während die beiden schnellen Sätze sehr rapide und zerfetzt gespielt werden: Notturnos und Nachtmusiken sind das!